Wie wir im ersten Post beschrieben haben, gelingt es erfolgreichen Projekten, dass überdurchschnittlich viele Besucher ihr Crowdfunding unterstützen. Das liegt einerseits daran, dass sie mit ihrer Crowdfunding-Kampagne die richtigen Menschen adressieren. Und daran, dass sie besonders überzeugend sind. Lassen wir die Punkte außen vor, die ihr nicht beeinflussen könnt und fokussieren uns auf die Dinge, die ihr in der Hand habt: Zum Beispiel die Auswahl der richtigen Plattform, und passende Gegenleistungen — beides ist wichtig für den jeweiligen Markt und die Zielgruppe. Ganz grundsätzlich geht es um die richtige Vermarktung eures Projekts auf- und außerhalb der Seite, um Unterstützer für euer Crowdfunding zu gewinnen. Wie geht ihr das am besten an? 

• Schärft eure Story: Welche Punkte werden oft von anderen wiederholt, aufgegriffen, gefragt? Ihr solltet lernen, eure Geschichte „telefonierbar“ zu machen — und innerhalb von zwei bis drei Sätzen so zu erzählen, dass sie möglichst jeder versteht. Gleichzeitig solltet ihr auch wissen und vorhersehen, welche Fragen andere haben.1. Übt den Elevator Pitch – also ein Verkaufsgespräch, dass sich an einem unerwarteten Ort, wie beispielsweise einem Fahrstuhl, ergeben kann.
  2. Erarbeitet eine „Story“ für euer Crowdfunding (mit einer Moral, Charakteren und einem Konflikt).
  3. Stellt die wichtigsten Fragen, die euch gestellt werden – und eure Antworten – zusammen.
• Achtet auf eure Vertrauenswürdigkeit und seid verlässlich. Es gibt einen Artikel in einer Zeitung, oder ein Statement eines Partner oder potenziellen Kunden über euer Crowdfunding? Arbeitet damit. Zeigt den Nutzern, dass ihr verlässlich seid und was andere über euch berichten.
• Bleibt flexibel. Klingt wie ein Gegensatz zum Thema Kommunikationsmittel vorbereiten — damit gemeint ist allerdings, eine gute Balance zu halten zwischen vorbereiteten Elementen und der ehrlichen, persönlichen Nachricht bei unvorhergesehenen Ereignissen. Nehmt euch die Zeit, auf Anfragen und Kommentare zu antworten – insbesondere dann, wenn sie in der Öffentlichkeit für andere sichtbar sind. Denn auf jeden Fragesteller kommen 9-10 Nutzer, die dieselbe Frage haben, diese aber nicht stellen.
• Sorgt für den Anschub. Niemand geht zu einem leeren Marktstand. Deshalb liegt das Augenmerk insbesondere beim Start einer Kampagne – hier sollte eine kritische Masse an Unterstützern angesprochen und erreicht werden. Dass die Anzahl der Unterstützer im Laufe der Kampagne abnimmt und am Ende dann wieder zu (die klassische „U-Shape“) ist normal, und statistisch gesehen haben Projekte noch gute Chancen, die vor der letzten Woche erst die Hälfte ihrer Zielsumme eingesammelt haben. Entscheidend ist allerdings das Momentum von Anfang an: Wenn ihr bereits wenige Stunden nach dem Start eine solide Anzahl an Unterstützern habt, signalisiert das anderen Besuchern, dass eure Idee Anklang findet. Um ein Crowdfunding-Projekt erfolgreich durchzuführen, solltet ihr auch über Facebook-Werbung nachdenken (ein paar generelle Tipps zu Bezahlwerbung haben wir hier). 
• Spannt eure bestehenden Unterstützer ein. Jeder, der euch unterstützt, ist bereits überzeugt — und nicht etwa abgehakt, sondern ein potenzieller Multiplikator. Arbeitet damit, adressiert eure bisherige Crowd aktiv und gezielt, fragt sie nach Feedback, kommuniziert Erfolge und bittet sie regelmäßig um Unterstützung. Dazu gehört, dass ihr euch einmal täglich die Zeit nehmt, euch persönlich bei euren (neuen) Unterstützern dafür zu bedanken, dass sie Teil des Projekts, des Ganzen, sind.  Das sorgt für ein Verbundenheitsgefühl euch gegenüber. Möchtet ihr eure Unterstützer mobilisieren, macht es ihnen leicht – zum Beispiel könntet ihr sie mit einem konkreten Vorschlag bitten, die Kampagne bei bestimmten sozialen Netzwerken, per Email oder im persönlichen Gespräch zu teilen. Hilf Ihnen beim Formulieren der Nachricht, bestenfalls, indem du deinen Unterstützern schon einen Text vorbereitest, welchen sie nur noch teilen. 

Nächstes Mal wollen wir euch erklären, wie ihr mit Elementen des Storytellings für eure Crowdfunding-Kampagne arbeitet und diese für eure Kampagne nutzt.

Du möchtest regelmäßig über Artikel und Materialien zum Thema Crowdfunding informiert werden? Abonniere unseren Newsletter. Aktuelle Veranstaltungen und Workshops findest du immer auf unserer Facebook-Seite.