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Tipps für Gründer: Dein Businessplan in 10 Punkten
- 24. November 2017
- Posted by: Stephan Popp
- Category: Gründen Gründertipps
Der Businessplan ist der erste Schritt für deinen erfolgreichen Weg in die Selbständigkeit. Allerdings stellt er für werdende Unternehmer eine Herausforderung dar. Was muss alles in einem Businessplan stehen und woher nehme ich die notwendigen Informationen? Häufig entspricht der Businessplan in der Vorgründungsphase einem Blick in die Glaskugel. Und nicht selten kommt zusätzlich der Gedanke auf, man schreibe ihn für die Bank oder zur Beantragung von Fördermitteln. Doch eigentlich schreibt man ihn für sich selbst. Eine Gründung gelingt vor allem dann, wenn der Selbstständige den Businessplan als lebendiges und mit seinem Vorhaben wachsendes Hilfsmittel betrachtet und damit immer weiß, was er will und welche Mittel er benötigt.
Zuerst solltest du dir also bewusst machen, auf welchem Konzept dein Unternehmen fußt, welche Kernkompetenzen du hast und welcher Unternehmertyp du bist. Das hast du alles geklärt? Super, dann geht’s los!
1. Bring es auf den Punkt
Mach deine Idee telefonierbar. Du musst in der Lage sein, deine Vorhaben in fünf Minuten jeder Person erklären zu können. Als Vorlage kannst du unseren One Pager nutzen. Am besten schreibst du diesen Teil erst, wenn dein Businessplan im Kern schon final verfasst ist und passt ihn bei Änderungen im Businessplan stetig an. Der One Pager ist die Visitenkarte deines Businessplans und gibt dem Leser einen schnellen Überblick.
2. Der Gründer
Für potentielle Investoren oder Banken ist es wichtig, deine Qualifikationen und Kernkompetenzen zu kennen. Beschreibe, worauf dein Wissen fußt, wie dein Einblick in die Branche ist und woher du dir eventuell fehlendes Know-How aneignest.
3. Deine Geschäftsidee
An dieser Stelle solltest du deine Vorhaben im Detail beschreiben. Erläutere deine Dienstleistung oder dein Produkt und dein Alleinstellungsmerkmal (englisch: USP – Unique Selling Proposition). Tipp: Feedback zu deiner Idee bringt dich weiter! Erwarte allerdings nicht unbedingt von deinen Freunden oder Verwandten kritische Anmerkungen, die deine Geschäftsidee verbessern. Suche dir Personen, die zu deinen Kritikern gehören. Sie haben kein Problem damit dir ins Gesicht zu sagen, was sie an deiner Idee nicht gut finden. Freunde und Bekannte neigen hingegen schnell dazu, dich und deine Idee aus Loyalität zu loben. Doch das bringt dich nicht weiter, denn nur aus Kritik kannst du lernen und Fehler erkennen.
4. Zielgruppe
Seine Zielgruppe zu kennen ist das A und O einer erfolgreichen Gründung. Sie zu beschreiben fällt den meisten Personen schwer. Ein einfacher Tipp: Beschreibe deine Zielgruppe als seien sie einzelne Personen. Diese Art der Zielgruppenanalyse nennt man Personas. Ein passendes PDF für Personas findest du hier. Mehr Informationen zu Personas findest du zum Beispiel hier. Wichtig: Alle Annahmen, die du zunächst im stillen Kämmerlein triffst, solltest du später überprüfen – z.B. durch Daten (Studien, Umfragen) oder Gespräche mit deinen (potenziellen) Kunden!
5. Markt und Wettbewerb
Hürden, die dir beim Markteintritt im Weg stehen, gilt es früh zu erkennen. Analysiere vor deiner Gründung den Markt: Wer sind deine Kunden (z.B. Privatkunden oder Geschäftskunden)? Wer ist deine Konkurrenz? Welchen Standort wählst du und welche Vor- und Nachteile bringt dieser mit sich? Du solltest die Wettbewerbsanalyse nicht unterschätzen. Beachte dabei auch das Marktwachstum, das Marktpotential und sämtliche Markteintrittsbarrieren wie soziale, ökologische, rechtliche und die von Ressourcen abhängigen Barrieren. Sei ehrlich bei Risiken, aber benenne auch die Chancen deines Unternehmens. Je mehr du dich damit auseinandersetzt, umso besser lassen sich frühzeitige Lösungen finden. Tipp: Halte dich an die SWOT-Analyse (engl. Akronym für Strength – Stärken, Weaknesses – Schwächen, Opportunities – Chancen, Threads – Bedrohungen; hier kannst du dir unser Arbeitsblatt dazu herunterladen: SWOT-Analyse).
6. Unternehmensziele und Strategie
Definiere deine kurz-, mittel- und langfristigen Ziele. Wo soll dein Unternehmen in 3, 5 oder 10 Jahren stehen? Lege Meilensteine fest und schreibe hier deine Vision nieder. Deine Vision darfst du groß denken. Aber: Bleibe realistisch, welcher Meilenstein sich in welchem Zeitraum umsetzen lassen. Gemeinhin gilt, dass die meisten Menschen sich kurzfristig über- und langfristig eher unterschätzen. Arbeite daher eine Strategie für dein Unternehmen heraus, wie du die Ziele erreichst. Dabei ist es wichtig, Konsequenz zu zeigen und sich zu fokussieren, denn auf allen Hochzeiten kannst du wahrscheinlich nicht tanzen.
7. Marketing
Marketing ist ein wesentlicher Kern für deinen Unternehmenserfolg. Hierbei geht es vor allem um die Marketinginstrumente Produkt (passe dein Produkt an deine Zielgruppe an), Preis (Wie setzt sich deine Preisgestaltung zusammen?), Distribution (Wie kommt dein Produkt zum Kunden?) und Kommunikation. Bei letzterem ist wichtig, dass der Kunde einerseits dein Produkt auf dem Markt wahrnimmt und auf der anderen Seite seinen Mehrwert (im Vergleich zum Wettbewerb) für sich erkennt. Weitere wichtige Punkte für dein Marketing ist die Platzierung deines Produktes durch Werbung, Multiplikatoren und Öffentlichkeitsarbeit. Hier lohnt es sich darauf einzugehen, welche Kanäle du benutzt und welche (finanziellen) Mittel du dafür brauchen wirst.
8. Organisation und Recht
Hier soll es um die Hardfacts gehen wie: Gründungsdatum, Rechtsform, Mitarbeiter und Mitarbeiteranzahl, welche Steuern gezahlt werden müssen, welche Genehmigungen dein Unternehmen braucht und welchen Namen es tragen wird.
9. Finanzplan
Der Finanzplan ist das Herzstück deines Businessplans. Er legt die zukünftige Unternehmensentwicklung in Zahlen fest. Alle Investitionen, der Kapitalbedarf, laufende Kosten und sonstige Ausgaben, aber auch die Umsätze und Gewinne gehören zum Finanzplan. Eine Rentabilitätsvorschau hilft dir, deine Buchhaltung nicht aus den Augen zu verlieren oder gegebenenfalls um zu sehen, ob sich Investitionen lohnen.
10. Unterlagen
Abgeschlossen wird der Businessplan mit den Anhängen. Hier bringst du alles unter, was für die Gründung deines Unternehmens wichtig ist. Dazu gehören Verträge (Gesellschaftervertrag, Pachtvertrag, Kooperationsvertrag u.a.), Nachweise über Qualifikationen und ein Lebenslauf, eine Übersicht der Sicherheiten sowie nötige Grafiken und Zahlen, die deinen Businessplan unterstreichen sollen.
Noch ein Wort zum Thema Finanzen: laut des Instituts für Mittelstand (IfM) benötigen mehr als die Hälfte aller Neugründungen externe Mittel für ihre Gründung. Solltest du zu denjenigen zählen, auf die das zutrifft — es gibt mittlerweile eine Reihe von Förderinstrumenten und -möglichkeiten. Beispielsweise eignet sich Crowdfunding als Ergänzung auch sehr gut für alle oben genannten Punkte. Wir beraten dich gerne über die Möglichkeiten.