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Tipps für Gründer: Zielgruppe finden, Teil 2
- 31. Januar 2018
- Posted by: Stephan Popp
- Category: Crowdfunding Beratung Crowdfunding Projekt Gründen Gründertipps
Im ersten Teil zum Thema Zielgruppe finden haben wir dir erklärt, warum du dich mit deiner Zielgruppe beschäftigen und diese genau analysieren solltest. Heute beschäftigen wir uns damit, wie du deine Zielgruppe während deiner Gründung mittels Personas und Empathiekarten skizzierst.
Marktanalyse: Quantifiziere deine Zielgruppe
Hast du deine Zielgruppe genau umrissen, schätzt du die Größe des Marktes ein. Als Grundlage führst du eine (Online-)Recherche durch, zum Beispiel durch statistische Angaben von Ämtern, Studien, Wettbewerbern und/oder eigenen Erhebungen. Je mehr konkrete Daten du zu deiner Zielgruppe findest, desto besser kannst du den Markt, also deine Kunden und Wettbewerber, einschätzen. Das ist ganz besonders wichtig, wenn es offenbar wenige direkte Wettbewerber gibt. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass der Markt zu klein ist, oder die Kunden das Problem anders lösen.
Beobachten, beobachten, beobachten!
Nach der Online-Recherche folgt die Analyse — und das geht oft einher mit Beobachtungen. Wie verhalten sich die Menschen in Bezug auf dein Problem? Stell dir vor, du möchtest hoch hinaus — und eine neue Fluglinie starten, weil die Strecke Hamburg-München nur sporadisch bedient wird. Auf den ersten Blick gibt es da vielleicht wenig Konkurrenz unter den Fluglinien. Natürlich solltest du hier auch darüber nachdenken, wie die Menschen bislang ohne Flugzeug von Hamburg nach München gelangen. Und dann analysieren bzw. bei deiner Zielgruppe nachhaken, inwiefern eine Flugverbindung aus Sicht der Kunden Vorteile im Vergleich zu Auto, Bus und Bahn bringt.
Mache dir Gedanken über die Bedürfnisse und die Wünsche deiner Zielgruppe und reichere sie mit wichtigen Details an. Hierfür lassen sich Empathiekarten oder Personas sehr gut einsetzen.
Was sind Empathiekarten?
Eine Empathiekarte skizziert deine Kundengruppe und hilft dir, dich in sie hineinzuversetzen. Was denkt dein Kunde in Bezug auf das Problem, das deine Gründung adressiert? Was sagt er, was hört er aus seinem Bekanntenkreis? Auf diese Weise findest du leichter heraus, welche Bedürfnisse deine Kunden haben und mit welchen Argumenten du sie von deinem Angebot überzeugst. Das ist ganz besonders wichtig, wenn ihr als Team gründet und verschiedene Einschätzungen zu euren Kunden habt.
Wozu Personas?
Personas sind Prototypen von einzelnen Nutzern. Sie helfen dir ebenfalls, deine Zielgruppe besser einzuschätzen. Besonders wichtig ist das bei digitalen Geschäftsmodellen, wo es oftmals keinen persönlichen Kontakt gibt. Grundlage für eine Persona ist ein Kurzprofil, das einen typischen Nutzer aus deiner Zielgruppe beschreibt — inklusive wichtiger Details wie z.B. technische Vorkenntnisse, Interessen und Motivationen. Die Erstellung von Personas ist etwas aufwendiger als eine Empathiekarte und die getroffenen Annahmen sollten stets überprüft werden (zum Beispiel durch Interviews oder Erhebungen). Andernfalls läufst du Gefahr, dass du dir einen stereotypen Wunschkunden bastelst, der in Wirklichkeit gar nicht existiert.
Stakeholder/Umfeldanalyse
Eine Stakeholder-Analyse hilft dir, Personen oder Gruppen je nach Interesse und Einfluss zu priorisieren. Gerade bei Projekten mit öffentlichem Interesse ist wichtig, dass du verschiedene Meinungen vorhersiehst und Beweggründe einzelner Beteiligter nachvollziehen kannst. Auf diese Weise schätzt du Interessen besser ein und motivierst Unterstützer. Eine tolle Anleitung für die Stakeholder-Analyse gibt es hier.
Fazit
Ob du am Ende Personas erstellst oder eine Stakeholder Map, ob du persönliche Interviews führst oder eine Erhebung deiner Zielgruppe anfertigst: All diese Maßnahmen haben zum Ziel, dass du dich eingehend mit deiner Zielgruppe befasst, mit ihren Bedürfnissen und Wünschen. Sie ist ein entscheidender Faktor, ob deine Gründung – und letztlich auch dein Crowdfunding – erfolgreich ist.
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