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Soziales Crowdfunding-Projekt #1: bring-together
- 4. Januar 2018
- Posted by: Stephan Popp
- Category: Crowdfunding Beratung Crowdfunding Projekt Soziale Crowdfunding-Projekte
Bring-together ist unser erstes „soziales Crowdfunding-Projekt“. Was das bedeutet und wie ihr euch anmelden könnt, werden wir in Kürze etwas näher beleuchten. Vorab wollen wir euch bring-together vorstellen.
Für das Interview haben wir Mary-Anne Kockel (3.v.l) und Karin Demming (3.v.r.) von bring-together zu ihrem Crowdfunding-Projekt auf startnext und der Beratung hierzu befragt.
Beschreib kurz, worum es bei „bring-together“ geht.
Mit bring-together erschaffen wir ein Online-Portal, über das wir Menschen zusammenbringen, die Lust auf kollaborative nachhaltige Lebenskonzepte und Gemeinschaft haben! Wir helfen genau da, wo es für Gemeinschaftssuchende bisher am schwierigsten ist – mit unserem eigen entwickelten Matchingverfahren lösen wir das Problem der langwierigen Suche nach Gleichgesinnten oder passenden gemeinschaftlichen Wohnprojekten.
Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ein Crowdfunding dafür durchzuführen?
Als wir vor drei Jahren mit der Entwicklung des Online-Portals begonnen haben, war uns die Komplexität dieses Projekts mit dem enormen Umfang der Aufgaben noch nicht so bewusst. Bisher haben wir alles selbst finanziert und in unserer Freizeit umgesetzt. Als Pioniere leisten wir noch viel Aufklärungsarbeit, dies lösen wir zum Teil über unser Online-Magazin, mit dem wir vor zwei Jahren ans Netz gingen. Wir vermitteln bisher bei Anfragen von Interessenten auf der Grundlage persönlicher Kontakte. Die immer höhere Zahl von Suchenden und Wohnprojekten erfordert allerdings ein besseres Handling, so dass Gesuche und Angebote für jeden passend verbunden werden können. Außerdem ist ein automatisiertes Matching die Grundlage unseres Geschäftsmodells, denn wir wollen in naher Zukunft auch auf eigenen Beinen stehen können. Für eine zügige Weiterentwicklung des Matching-Verfahrens benötigten wir also dringend Unterstützung von zusätzlichen Entwicklern, die wir aber finanzieren müssen. Für diesen Zwischenschritt erschien uns eine Crowdfunding-Kampagne am sinnvollsten.
Was war die größte Herausforderung, wie lief die Kampagne an?
Die größte Herausforderung war für uns, dass wir kein greifbares Produkt herstellen, das einen unmittelbaren Kaufimpuls erzeugt. Ein Online-Portal und dessen Lösungsmotiv muss man verstehen und sich je nach Thematik erst damit befassen. So war das auch bei uns. Wir haben gemerkt, dass bei den meisten Unterstützern, die auf unsere Kampagne aufmerksam wurden, erst viel später eine konkrete Unterstützung erfolgte. Hinzu kam noch, unsere Zielgruppe selbst, die zwar die sozialen Medien nutzen, aber nicht in der Häufigkeit, wie es junge Menschen gewohnt sind. Außerdem mussten wir ein wenig Aufklärungsarbeit in Bezug auf die Kampagne selbst leisten, denn viele unter ihnen wussten nicht, was eine Crowdfunding-Kampagne überhaupt ist.
Wie sah die Beratung von Crowdfunding Campus aus?
Nach einer Woche Laufzeit hatten wir 25 Prozent unserer Zielsumme erreicht. Was uns erstmal positiv gestimmt hat. Danach gab es keine großen Bewegungen mehr, obwohl wir ein intensives Social Media Programm und einiges an Öffentlichkeitsarbeit in Leipzig geleistet hatten. Nach der Halbzeit war uns klar, dass wir Unterstützung brauchten, um die Kampagne doch noch zum Erfolg zu führen. Da war der Crowdfunding Campus für uns der absolute Retter in der Not. In zwei Stunden wurde gemeinsam der aktuelle Verlauf der Kampagne analysiert wie beispielsweise, welche Zielgruppen erreichen wir über die Crowdfunding-Plattform, Social Media sowie Öffentlichkeitsarbeit, was sind eigentlich unsere Produkt-Personas und wie decken sich die Ebenen der Ansprache. Es gab ganz konkrete Anleitungen und Handlungsempfehlungen, wie wir in der Mitte und am Ende der Kampagne agieren können. Dadurch kam nochmals ordentlich Schwung in Sache, so dass wir unser Fundingziel am Ende doch erreichen konnten. Was uns sehr gefallen hat war der Motivationsschub, die unverschönte Kritik, die konstruktiven Hinweise und dass uns diese Beratung des Crowdfunding Campus auch die Angst vor einem möglichen Scheitern genommen hat.
Wie zufrieden bist du mit unserer Beratung?
Die Beratung war offen, ehrlich, freundlich und extrem hilfreich. Wir haben es etwas bereut, dass wir nicht von Anfang an bei Stephan waren. Wir hatten erst eine andere Beratung und haben so die riesigen Unterschiede zwischen den Beratungsstilen erfahren. So hätten wir in diesem Fall einige Dinge anders umgesetzt und wahrscheinlich ein besseres Ergebnis erzielen können.
Was hat dir besonders geholfen?
Die Zielgruppenanalyse, sowohl das nochmalige Besprechen der Personas als auch der Abgleich mit den angesprochenen Zielgruppen auf Facebook, der Crowdfunding-Plattform und dem Projekt und Projektinhalten.
Ebenfalls hat uns eine Beratung in der Mitte der Kampagne geholfen, um weitere Maßnahmen zu besprechen, wie wir als Unternehmen agieren können. Das hat nochmals einiges in Bewegung gebracht. Gerade zu diesem Zeitpunkt sind schon die persönlichen Ressourcen gut aufgebraucht und die Ideen und Außensicht fehlen völlig. Der analytische und schonungslos ehrliche Blick von Stephan hat nochmals einen Motivationsschub ausgelöst und die konkrete Handlungsempfehlungen waren leicht zu realisieren.
Ein realistischer Blick auf ein mögliches Nichterreichen des Ziels und wie die Kommunikation gerade in diesem Fall verlaufen könnte, haben uns die Bedenken genommen. Großartig fanden wir auch den ausdrücklichen Hinweis, dass trotz eines offensichtlichen Scheiterns, viele andere Erfolge eintreten können.
Welche Tipps hast du für andere Crowdfunding-Initiatoren?
Dass man seine Zielgruppe herausfinden und kennen sollte. Wir sprechen mit unserem Projekt eher ältere Menschen an, und haben festgestellt, dass viele schon nichts mit dem Begriff „Crowdfunding“ anfangen können. Auch die verschiedenen Arten des Geldtransfers ist nur für Netzaffine Alltag. Für eine 60-jährige Person, sind 10 EUR aus dem Portemonnaie einfacher als sich irgendwo mit einer E-Mail-Adresse anzumelden und virtuell Geld zu überweisen.
Würdest du den Crowdfunding Campus anderen weiter empfehlen?
Auf jeden Fall. Wir haben uns gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Die konkreten Empfehlungen und was wir alles tun könnten, sind in jeder Phase des Crowdfundings hilfreich.
Ihr wollt mehr über bring-together lesen? Hier geht es zum Projekt.