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Die Kraft der Community
- 6. April 2020
- Posted by: Stephan Popp
- Category: Allgemein Community Gründertipps

Die Thematik „Gemeinschaft“ oder auch Community gehört zu jedem Vorhaben. Communitys können zentraler Bestandteil einer Geschäftststrategie sein. Ob beim Kommunizieren mit den Unterstützern einer Kampagne oder beim Aufbau eines eigenen Business- die Community braucht eine gemeinsame Mission, die gelebt werden will.
In einem Gastbeitrag von Denise Henkel, Gründerin und ehemalige Coaching-Teilnehmerin von Crowdfunding Campus erfahren wir mehr zu Community-Aufbau und Community-Management.
Erfolgreich mit der Macht der Community
Unser Leben hat sich innerhalb kürzester Zeit von Büros, Bars und Cafés in virtuelle Räume verschoben. Es formen sich Online-Communitys, in denen wir weiterhin füreinander da und miteinander sein können. Der positive Effekt einer eigenen Online-Community lässt sich für das eigene Unternehmen auch unabhängig von einer weltweiten Ausnahmesituation herstellen – mit professionellem Community Management.
Ab wann sprechen wir von einer Community?
Eine Community entsteht dort, wo Individuen, Unternehmen oder auch Netzwerke unter einem gemeinsamen Nenner zusammenkommen und miteinander interagieren. Mit Fokus auf ein gemeinsames Ziel entsteht Kollaboration.
Was auf den ersten Blick wie ein nettes Miteinander wirkt, offenbart sich bei genauerem Hinsehen als essenzielles Erfolgswerkzeug, denn: wir Menschen brauchen sie für ein konstruktives Miteinander. Die Mitarbeiter einer Firma sind beispielsweise eine Community. Herrscht Unklarheit über das gemeinsame Ziel, leidet die Kollaboration, der Erfolg der Firma sinkt. Gleiches gilt für eine politische Partei, eine gemeinnützige Organisation oder einen Sportverein. Alle müssen mit anpacken und jeder sollte wissen, warum.
Wie Communitys zum Unternehmens-Erfolg beitragen?
Sind Communitys zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie von Unternehmen, ermöglichen sie diesen:
- Bestehende Kunden in begeisterte Markenbotschafter zu transformieren und damit
- neue Kunden zu gewinnen, sowie
- Kosten zu sparen
Die folgenden Beispiele beweisen, dass es sich hierbei nicht nur um eine schöne Fantasie handelt:
Aus Kunden werden begeisterte Fans
Die Community mit den engagiertesten Markenbotschaftern gehört zum britischen Mobilfunkanbieter giffgaff. In den letzten 10 Jahren entwickelte sich die Firma vom kleinen Außenseiter zum Marktführer. Der bedeutende Unterschied zu anderen Mobilfunkanbietern ist giffgaffs konsequent gelebte Offenheit gegenüber ihren Kunden: In ihrer Online-Community können die Kunden ihre Ideen einbringen, um das Produkt weiterzuentwickeln. Belohnt wird giffgaff hierfür mit treuen Kunden, die sogar einspringen und SIM-Karten ins Ausland verschicken oder zu große SIM-Karten per Hand auf Micro-SIM-Format trimmen, wenn das Unternehmen selbst der großen Nachfrage nicht nachkommen kann. Im April 2019 wurde giffgaff das siebte Jahr in Folge als bester Mobilfunkanbieter Englands gekürt und es ist noch kein Ende der Erfolgsgeschichte in Sicht.
Exponentielles Nutzerwachstum durch Weiterempfehlung
Dropbox ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit der Macht der Community neue Kunden gewinnen kann, für die man andererseits hunderte Euro an Werbebudget ausgegeben hätte: Dropbox hatte sich zu Beginn durch gezielte Ansprache auf den passenden Kanälen, wie reddit oder Digg eine begeisterte Anhängerschaft von Early Adopters (= frühzeitige Anwender) geschaffen. Diesen Kunden bot Dropbox kostenlosen Speicherplatz für das Weiterempfehlen des Produkts an. Das Resultat? 2,8 Millionen Einladungen in einem Monat und ein exponentielles Nutzerwachstum.
Recherche-Kosten sparen mit völlig neuen Einblicken in den Zielgruppen-Alltag
Auch im Kleinen kann eine Community, die den Nerv ihrer Zielgruppe trifft, Großes bewirken. Nehmen wir zum Beispiel die Erfolgsgeschichte der Facebook-Gruppe für Frauen in der Landwirtschaft. Gegründet vom Redaktionsteam des agrarheute Magazins, erfreute sich die Gruppe binnen kürzester Zeit großer Beliebtheit. Für das Redaktions-Team ist die Gruppe eine Win-Win-Situation, denn durch sie erhalten sie völlig neue Einblicke in den Alltag einer bisher kaum erforschten Zielgruppe und somit wertvolle inhaltliche Impulse für ihr Magazin.
Das Erfolgsgeheimnis von Communitys: Involvierung statt Unterhaltung
Community liegt uns sozialen Wesen im Blut. Wir empfinden es als angenehm, dazuzugehören. Noch motivierender ist es, wenn wir das Gefühl haben, einen wertvollen Beitrag leisten zu können. Das unterscheidet die Community vom sozialen Netzwerk. Eine Community hat einen Zweck, der in mehr besteht als Reichweite und Wachstum zu generieren. Diese Sinnhaftigkeit, unterstützt durch gemeinsame Werte, denen sich die Mitglieder verschreiben, macht aus mitlaufenden Followern Markenbotschafter, die begeistert vorangehen.
Community Management – die Kunst vom Lenken und Loslassen
Das Community Management entwickelt die Strategie zur Erreichung des Community-Ziels und setzt diese um. Dabei muss ein Community Manager sowohl im Interesse der Mitglieder als auch im Interesse des Unternehmens handeln. Je nach Unternehmensziel verfolgt das Community Management einen unterschiedlichen Fokus im Tagesgeschäft. Community Manager arbeiten beispielsweise oft eng mit dem Marketing zusammen, um es bei der Neukundenakquise zu unterstützen. Durch ihre Nähe zur Zielgruppe können sie sicherstellen, dass die Marketing-Botschaften den richtigen Ton treffen.
Damit bestehende Mitglieder dem Unternehmen die Treue halten, sorgen Community Manager durch geschicktes Beziehungs-Management für rege Interaktion in der Community. Ein Community Manager knüpft im Gegensatz zum Social Media Manager nicht vorrangig Beziehungen zwischen Marke und Kunden. Der Fokus im Community Management liegt darauf, die Kunden miteinander zu vernetzen. Ein solches Netzwerk ist wesentlich resistenter gegen Trolle und lässt sich effektiver für Community-Aktionen aktivieren. Immer vorausgesetzt, dass die mit dem Community Management betraute Person selbst Mitglied dieses Netzwerkes ist.
Eine Investition, die sich lohnt
Community-Aufbau braucht Zeit, Hingabe und das richtige Know-How. Hält man durch und lässt den Mitgliedern ausreichend Freiraum, trägt sich die Community nach einer Weile von allein und wartet mit teils ungeahnten Schätzen auf. Dieses Element des Unkontrollierten hat zur Folge, dass es für erfolgreichen Community-Aufbau kein Patentrezept gibt. Die Grundelemente guten Community Managements kann man jedoch lernen oder sich beim Aufbau der eigenen Community von einem erfahrenen Experten beraten lassen.
Hilfreiche Tipps für die ersten Schritte im Community-Aufbau gibt es jede Woche neu im PodcastKaffee und Community von Denise Henkel. Wer die eigene Community von Beginn an professionell entwickeln möchte, kann sich von ihrer gegründeten Firma Tribe Tales im Community Management beraten und schulen lassen oder in der dazugehörigen Community bei Facebook tiefer in das Thema einsteigen.